"Was schon wieder geben, so fragte ich bestürzt, und soll dies währen mein ganzes Leben?
Oh nein, sprach der Engel und blickte mich an. Nur bis der Herr aufhört, dir alles zu geben!"
(unbekannt)
Die Parabel vom Dinkel
Er hatte den außergewöhnlichen Wert dieses Ur-Korns für die Menschen erkannt und erreichte durch optimale Bedingungen und sorgsame Pflege, dass sein Dinkel einen Ehrenpreis nach dem anderen errang. Noch keiner hatte vor ihm so viele Preise in der Landwirtschaft e gewonnen.
Die Sammlung seiner Ehrungen erregte eines Tages das Interesse eines.....
Bildquelle Angelika Trescher
Bildquelle unbekannt
........ aufmerksamen Reporters. Dieser besuchte ihn auf seinem Hof, um ihn zu interviewen.
„Verraten Sie mir doch das Geheimnis Ihres Erfolgs“, sagte der Reporter und schaltete dabei seinen Recorder auf „Aufnahme.“
Der Bauer schaute ihm in die Augen und antwortete:
„Meinen ganzen Erfolg verdanke ich der Tatsache, dass ich in all den Jahren meinen preis-gekrönten Ur-Dinkel mit meinem Nachbarn geteilt habe.“
Für einen kurzen Moment hielt der Reporter inne, atmete tief ein und sagte: “Wie können Sie es sich leisten, ihren wunderbaren Dinkel mit ihren Nachbarn zu teilen, wo die doch damit selber jedes Jahr an den gleichen Wettbewerben teilnehmen?“
„Warum ich das tue! Ja, wissen Sie denn nicht, dass der Wind die Pollen des reifen Dinkels erfasst und über alle benachbarten Felder bläst?
Wenn meine Nachbarn minderwertigen Dinkel anbauen würden, würde die Qualität meines Getreides durch Kreuzen der Pollen ständig abnehmen!
Wenn ich also weiterhin besten Dinkel ernten will, muss ich meine Nachbarn in die Lage versetzen, das Gleiche zu tun.“
Der Bauer hatte weise die Zusammenhänge der Natur und des Lebens beobachtet, die Vernetzungen erkannt und sich zunutze gemacht.
Sein Dinkel könnte sich im Wettbewerb nicht behaupten, wenn der Dinkel seiner Nachbarn nicht auch ausgezeichnet wäre.
Diese Geschichte bekam ich von meinem Mentor Cornelius Wucher.